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Montag, 1. November 2010

Terrorgefahr in Deutschland – Kasperltheater für den nächsten Krieg

Hurra, endlich ist es soweit. Der nächste Krieg steht vor unserer Tür. Das Ziel heißt Jemen. Denn dort sitzen jetzt die bösen Terroristen von Al-Kaida, nachdem die guten westlichen Alliierten selbige aus Afghanistan vertrieben haben. Gut, ein paar hocken noch im Grenzgebiet zu Pakistan rum, aber dort haben wir sie ja Dank des CIA-gesteuerten pakistanischen Geheimdienstes ganz gut im Griff.
Jemen also, gleich neben Saudi-Arabien, voller Moslems, politisch einigermaßen instabil, Armut en gros. Das schreit doch regelrecht nach Befriedung á la Bush, denn hier hat der Terrorismus einen feucht-warmen Nährboden. Klingt alles sehr plausibel. Nur eine Sache frage ich mich: Haben die denn keine Massenvernichtungswaffen bzw. kann man denn da keine (er)finden. Was soll dieser Scheiß mit Darm-erprobten Sprengstoff in Druckerpatronen, die aus Jemen (Hallo, Jemen!) an eine Synagoge in Chicago geschickt werden? Ist das Teil der Globalisierung – refilled in Aden, oder was? Wollen die uns echt weismachen, dass solch eine Sendung eher zufällig auffallen würde? Das ist doch so blöd, das kann doch kein normaler Mensch Ernst nehmen. Bitte liebe Waffenlobbyisten – verkauft uns nicht für dumm! Wir wissen, dass Ihr mal wieder ein wenig den Umsatz ankurbeln müsst – war ja schließlich Krise und Krieg schafft Arbeit! Aber könnt Ihr Euch nicht wenigstens die Mühe machen, Euch etwas weniger fantastisches einfallen zu lassen? Wie wär’s mit einer unterdrückten christlichen Minderheit – das würde doch auch zum missionarischen Eifer der anbrechenden politischen Tea-Party-Apokalypse passen. Aber ein Bombenpäckchen aus Jemen? Wer treibt eigentlich Handel mit diesem Land? Gibt es überhaupt genug Terrorismus äh Tourismus da, um nennenswerte Mengen an Sprengstoff unters Volk zu bringen? Was soll der Quark?



Erzählen könnt Ihr uns ja viel, liebe Geheimdienstler – glauben werden wir Euch deshalb nicht – auch wenn Ihr die Medien schon wieder hübsch auf Kurs gebracht habt und alle Welt von der Terrorgefahr schnattert. Mir fällt dazu nur eine Zeile aus dem Rauch-Haus-Song von Ton Steine Scherben ein: „Und die deutlichen Beweise waren zehn leere Flaschen Wein und zehn leere Flaschen können schnell zehn Mollies sein.“ Die wirklich gefährlichen Terroristen sitzen nicht im Jemen…