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Freitag, 15. Februar 2008

Ohne Dampf keinen Kampf




An dieser Stelle möchte ich meine debile Meinung zum Rauchverbot äußern. Als Nichtraucher bin ich in erster Linie froh, dass es endlich soweit ist. Insbesondere in Kneipen, Clubs und Diskotheken war die Atmosphäre häufig genug unerträglich. Der Qualm war zum Schneiden dick, die Luft kaum noch zu atmen. Gut, dass das vorbei ist.
Es ist schlicht und ergreifend Blasphemie, mit der hierzulande über Drogen diskutiert wird, wenn man das Rauchen dabei ausspart. Im Gegensatz z.B. zum Heroin- oder Kokainkonsum kann der Nichtraucher kaum verhindern, von der Droge mitgeschädigt zu werden, wenn in seiner unmittelbaren Nachbarschaft geraucht wird. Nun will ich die Drogen nicht gleichstellen, doch sollte klar sein, dass Raucher zum größten Teil Suchtkranke sind. Dies sieht man vor allem daran, dass sie sehr ungemütlich werden, wenn sie keinen Zugang zu ihren Zigaretten haben und auch daran, dass sie so gut wie nie in der Lage sind, sich von selbst auf ein, zwei Glimmstängel zu beschränken. Vor meinem geistigen Auge stehen noch immer die Rauchschwaden einer Fete in den eigenen vier Wänden. Da meine Frau und ich der Sucht abhold sind, hatten wir unsere rauchenden Freunde in die Küche verbannt. Das Ergebnis: Alle Nikotinabhängigen saßen ausschließlich um den Küchentisch, der Aschenbecher quoll schon nach einer halben Stunde über. Alle Anwesenden gönnten sich keine Pause und entzündeten die eine Zigarette an der anderen, so als ob es darum ginge, einen neuen Weltrekord aufzustellen.
Um eins klarzustellen: Prinzipiell habe ich wenig Problem mit dem Rauchen, nur scheint die Sucht den Genuss schon längst vertrieben zu haben. Immer mehr Menschen beginnen in einem Alter zu rauchen, in dem das nachweislich schädigend für die körperliche und geistige Entwicklung ist. Ganz zu schweigen von Müttern oder Vätern, die in der einen Hand ihr Kind, in der anderen die Zigarette halten. Nein, das ist nicht normal und ich bin nicht bereit, das zu akzeptieren.
Die Entscheidung für oder gegen das Rauchen ist eine persönliche. Lässt man einmal den Umweltaspekt außen vor, könnte man modellhaft das Gleiche über das Autofahren sagen. Doch dafür gibt es zu Recht Regeln, denn durch das Ausleben meiner persönlichen Freiheit beschränke ich andere. So kann ich nicht immer, überall und mit jeder Geschwindigkeit fahren, mit der es mir beliebt, weil dadurch Wohlbefinden, Leben und Sachwerte Anderer gefährdet werden. Viele Raucher sind der Meinung, dass das, was fürs Autofahren gilt, für sie nicht zutrifft. Es stört ja niemanden, wenn sie rauchen. Oh doch, es stört ungemein! Rauchen ist gesundheitsschädlich, es stinkt und die achtlos weggeworfenen Zigaretten sind eine Schweinerei, die meist andere wegräumen. Ganz zu schweigen von der Brandgefahr, die von einem nicht ausgetretenen Zigarettenstummel ausgehen kann.

Gut belassen wir es bei dieser Aufzählung der Nachteile des Rauchens. Mir ist selbstverständlich klar, dass sich viele Nikotinsüchtige vom Staat durch die neuen Gesetze gegängelt fühlen, doch es sollte auch den geistig Minderbemittelten unter ihnen verständlich sein, dass Rauchen ohne Zweifel nicht zu unserem biologischen Programm gehört. Es ist eine Unart, die man abstellen kann und sollte.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an ein Gespräch mit Bekannten, die reichlich aufgebracht ihre persönliche Freiheit ins Spiel brachten, die sie durch das Rauchverbot beeinträchtigt sahen. Von denselben Bekannten habe ich noch nie ein Wort zu Themen wie Videoüberwachung, Vorratsdatenspeicherung etc. gehört. Das wundert mich schon sehr. Ebenso wie die Erregung der Revolutionäre, die mit ihrer Tabaksteuer den verhassten Staat finanzieren, Großkonzerne, denen für einen maximalen Profit jedes Mittel Recht ist oder das "organisierte Verbrechen", das gern mal über Leichen geht. Wahrscheinlich beeinträchtigt das Rauchen Gehirn und Denkvorgänge doch stärker als angenommen.

Freitag, 8. Februar 2008

Ich bin doch nicht blöd!

Dass unsere arme Energieversorger am Hungertuch nagen, haben wir alle schon mitbekommen. Der „Klimawandel“ belastet diese altruistisch denkenden und arbeitenden Mitmenschen verglichen mit der Restbevölkerung übermäßig, denn bei der Erzeugung von Strom und Wärme entsteht nun mal mehr böses Kohlendioxid als beim Schreiben dieser wenigen Zeilen. Nun ist unsere liebe Regierung den darbenden Großkonzernen entgegengekommen, indem sie ihnen Klimaschonende CO2-Zertifikate geschenkt hat, die diese sich von ihrer Kundschaft haben bezahlen lassen dürfen. Auch sind die Preise für Strom, Gas, Fernwärme etc. in letzter Zeit angestiegen, in einem Maße, dass man den Herrschaften ihre Verträge um die Ohren schlagen möchte, da sie mit dem Übermaß an zusätzlichem Gewinn wohl kaum noch etwas Vernünftiges anstellen können. Aber halt! Wer so denkt, denkt falsch! Die neueste Erfindung der Energieriesen ist ein CO2-freies Kraftwerk. Ja richtig gelesen, CO2-freies Kraftwerk! Wer sich jetzt noch ein klitzekleines bisschen an seinen Chemieunterricht erinnert, wird sich fragen, wie das denn gehen soll. Wenn man Kohle oder eine organsiche Substanz wie Holz, die zum großen Teil aus Kohlenstoff besteht (chemisches Symbol „C“) verbrennt, entsteht zwangsläufig Kohlendioxid (oder Kohlenmonoxid, was aber auch nicht viel gesünder ist). Ein CO2-freies Kraftwerk ist also theoretisch und praktisch absolut unmöglich.
Haben die Herrschaften uns jetzt beschwindelt? Nein, natürlich nicht. „Durch Auskondensieren kann das Kohlendioxid aus dem Rauchgasstrom getrennt und mittels Druck verflüssigt werden. So lässt es sich transportieren und in geeigneten geologischen Formationen tief unter der Erdoberfläche oder unter dem Meeresgrund speichern“, schreibt Vattenfall. Super Idee. Hat nur einen kleinen Haken: Auskondensation, Verflüssigung, Transport und Verpressung kosten zusätzliche Energie. Ganz zu schweigen davon, dass niemand mit Bestimmtheit sagen kann, was passiert, wenn man große Mengen Kohlendioxid in „geologisch dafür geeignete Erdschichten“ verpresst oder ins Meer pumpt. Aber das interessiert uns ja nicht. Mit der Lösung dieser Frage sollen sich künftige Generationen herumschlagen – eine Strategie, wie wir sie schon im Bereich der Atomenergie sehen können. Radioaktiver Müll wird in „Endlager“ verbracht, Salzstöcke, deren geologische Beschaffenheit man für die nächsten 100, tausend oder von mir aus auch zehntausend Jahre für geeignet hält. Nur hat zum Beispiel das bei der Kernspaltung auftretende Isotop Uran 238 eine Halbwertszeit von über 4 Milliarden Jahren und 10.000 Jahre sind in der Erdgeschichte ein Klacks. Was soll’s? Bis dahin sind die heute Verantwortlichen eh schon längst wieder selbst Biomasse und mit den Folgen haben Andere zu kämpfen. Alles ist wunderbar und ich geh mir jetzt ein fettfreies Stück Butter kaufen, um das dann auf mein Kohlenhydratfreies Brötchen zu legen. Ich weiß, was mir gut tut, ich bin ja nicht blöd…