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Donnerstag, 17. Januar 2008

Hurra

Momentan bin ich sprachlos.

Schaust Du hier:

Freitag, 11. Januar 2008

Nachschlag mit der Nazi-Keule

Ich mag Nazis nicht, soviel vorweg. Trotzdem muss ich an dieser Stelle Partei für sie ergreifen. Oder anders ausgedrückt: Ich finde es sehr bedenklich, mit welcher Inbrunst hierzulande die Nazi-Keule geschwungen wird. Ich plädiere dafür, mit dem Begriff endlich etwas sorgsamer umzugehen.

Machen wir uns nichts vor: In Deutschland gibt es nicht wenige Rassisten und Antisemiten, doch sind das alles Nazis?

Bleiben wir beim Stichwort Antisemitismus. Der Begriff beschreibt Jemanden, der, vereinfacht gesagt, Vorurteile gegen Juden hat. Wenn diese Menschen automatisch alle Nazis sind, dann gibt es die meisten davon wahrscheinlich in Palästina und im Libanon. Das stimmt offensichtlich nicht.

Kommt hinzu, dass man, um Nazi zu sein, noch Deutscher sein muss. Doch das hieße ja, dass es in unseren Breiten schon im Mittelalter Nationalsozialisten gab. Das ist widerum falsch, denn Luther (mit zahllosen antisemitischen Äußerungen in Erscheinung getreten) und die Menschen seiner Zeit hatten keinerlei Vorstellung von Sozialismus und mit der deutschen Nation war es damals auch nicht weit her.

OK, einigen wir uns darauf, dass deutsche Antisemiten mit einem Geburtsdatum nach 1920 Nazis sind. Doch auch das stimmt nicht, denn zum Nationalsozialismus gehört nun mal mehr, als nur der Antisemitismus. Zwar war der eine wichtige Stütze des Dritten Reiches aber eben nur ein Teil der Nazi-Ideologie. In der spielen Führerkult, eine Blut- und Bodenideologie, der Glaube an die Überlegenheit der „Weißen Rasse“ und andere Vorstellungen eine zentrale Rolle (s. hier).

Ob ein Gegenüber all diese Vorstellungen teilt und damit ein "echter Nazi" ist, kann man nur wissen, wenn man besagte Person wirklich gut kennt. Der Begriff „Nazi“ wird hingegen häufig nur dazu verwendet, den Anderen mundtot zu machen und abzustempeln. Weitere Diskussionen überflüssig. Statt mit Argumenten für die eigene, hoffentlich bessere Weltanschauung zu werben, vertieft man die Gräben und sorgt für ein weiteres Auseinanderdriften der Ansichten.

Das Gleiche geschieht, wenn aus Maulfaulheit oder Dummheit der Ausdruck „Rechtsradikale“ auf „Rechte“ verkürzt wird. Letztere muss ich in einem demokratischen System aushalten, wenn ich als „Linker“ akzeptiert werden will, gegen Erstere kann und muss ich etwas tun. Wer sich an die Spielregeln unserer Gesetze hält, den kann ich nur argumentativ bekämpfen, ihm die biedere Maske vom Gesicht reißen, seine wahren Ziele deutlich machen. Und dann jeden selbst entscheiden lassen, ob ihm das zusagt oder abstößt. In diesem Sinne sollte die präzise Verwendung der Begriffe auch verstanden werden. Erst wenn ich weiß, was mein Gegenüber wirklich will, kann ich seine Ansichten widerlegen (wenn ich es kann). Um das zu erreichen, muss ich reden, fragen, diskutieren. Keulenschläge lösen das Problem nicht, auch wenn sie kurzzeitig für Ruhe sorgen.

PS: Faschismus und Nationalsozialismus sind zwei verschiedene Ideologien auch wenn sie sich in vielen Punkten gleichen!

Einmal Deutschland, gut gelagert

Im Juli vergangenen Jahres regte Herr Innenminister Schäuble eine gesetzliche Regelung an, die es erlauben würde, Terrorismusverdächtige auf unbestimmte Zeit zu internieren oder gezielt zu töten. Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: Des Terrors Verdächtige! Wer ist damit gemeint? Islamische Mitbürger, die große Mengen Aceton, Haarbleichmittel oder Dünger kaufen? Bekanntlich kann man aus diesen Substanzen Bomben herstellen. Oder „Hassprediger“ wie Metin Kaplan, der „Kalif von Köln“? Oder doch eher junge Deutsche, die zum Islam konvertiert sind? Oder, wie derzeit in der Diskussion – kriminelle Jugendliche „mit Migrationshintergrund“, wie das jetzt so schön heißt? Vorsichtshalber sollten wir gleich alle einbuchten. Und damit – das wird der doitschen Bevölkerung sicher einleuchten – sie uns, den Steuerzahlern nicht auf der Tasche liegen, sollten diese Delinquenten für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Am besten im Steinbruch und an anderer Stelle, wo der eine oder andere leider dahinscheidet. Vernichtung, äh Problemlösung durch Arbeit.

Wie weit sind wir eigentlich schon wieder? 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, nach dem sang- und klanglosen Untergang des Dritten, des Tausendjährigen Reiches, wollen deutsche Politiker „Internierungs-„ und „Erziehungslager“ einrichten oder nennen wir es doch beim Namen: „Konzentrationslager“. Und was macht die deutsche Öffentlichkeit? Die schweigt im besten Fall dazu oder klatscht Beifall. Hurra, der Führer hat doch gesiegt.

Wenn wir schon wieder soweit sind, dass wir in Deutschland KZs brauchen, dann würde ich dort die wahren Feinde unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung internieren: Hessen-Hitler, Stasi 2.0-Schäuble, Frau Rechtsverdreher-Harms etc. Aber wahrscheinlich brauchen wir keine KZs. Geschlossene Anstalten tun’s auch. Hauptsache diese "politischen Brandstifter", wie Herr Koch stellvertretend und zu Recht genannt wurde, richten keinen weiteren Schaden an.